Zukünftig weniger Bioabfall - Grüne befürchten mehr Verbrennung und illegale Entsorgung

Während sich die Politik, Wirtschaft und Verbände für eine bessere Biomüll-Sammlung einsetzen und dies gerade mit einer bundesweiten Aktion untersetzen, wird in Vorpommern-Rügen ein entgegengesetzter Kurs gefahren. Hier soll die Biomüllerfassung zukünftig erheblich, nach unserer Einschätzung etwa um ca. 1000 Tonnen pro Jahr, reduziert werden.

14.11.22 –

Während sich die Politik, Wirtschaft und Verbände für eine bessere Biomüll-Sammlung einsetzen und dies gerade mit einer bundesweiten Aktion untersetzen, wird in Vorpommern-Rügen ein entgegengesetzter Kurs gefahren. Hier soll die Biomüllerfassung zukünftig erheblich, nach unserer Einschätzung etwa um ca. 1000 Tonnen pro Jahr, reduziert werden. Hintergrund dazu ist eine Verwaltungsvorlage, die die kostenfreie Abfuhr von Biomüll auf nur noch eine Tonne (240 Liter) begrenzt.

Dazu erklärt der Vorsitzende der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen/FR, Jürgen Suhr:

„Bisher war es möglich beliebig viele Biotonnen kostenfrei zu bestellen und zu entsorgen. Viele Bürgerinnen und Bürger nutzten dieses gute und wichtige Angebot des Landkreises, es gab nahezu keine Verunreinigungen, das Recyclingsystem funktioniert gut und wurde sehr gut angenommen. Dieses vorbildliche Verhalten vieler Bürgerinnen und Bürger im Landkreis wird jetzt quasi bestraft, denn damit soll ab Januar 2023 Schluss sein.

Jeder Haushalt bekommt ab dem kommenden Jahr nur noch eine 240 Liter große Biotonne (oder zwei 120 Liter-Tonnen) und muss damit jeweils 14 Tage lang auskommen. Vor allem im Herbst und im Frühjahr fallen viele Gartenabfälle an, so dass vor allem diejenigen, die einen Garten nutzen auf ihren Abfällen sitzenbleiben.

Es ist zu befürchten, dass jetzt vermehrt illegale Entsorgungsmöglichkeiten genutzt werden und der Grünschnitt oder die Gartenabfälle irgendwo in der Landschaft entsorgt werden. Ich gehe auch davon aus, dass wir jetzt hinnehmen müssen, dass die immer noch legale Verbrennung von Gartenabfällen weiter zunimmt. Wir gehen von einer Reduzierung von 1000 Tonnen Biomüll aus und das löst sich ja nicht einfach in Luft auf.  

Bundesweit wird gerade mit der "28-Tage-Biotonnen-Challenge“ für eine bessere Biomüll-Sammlung geworben, ein gutes und wichtiges Signal. Die Bundesweite Kampagne „Aktion Biotonne Deutschland“ wirbt dabei für mehr kompostierbare Küchen- und Gartenabfälle und weniger Fremdstoffe in der Biotonne. Die anderen Fraktionen haben hier die Zeichen der Zeit  und das entsprechende Umweltbewusstsein offensichtlich noch nicht erkannt. „

Link zur neuen Satzung, die im Kreistag im Dezember abgestimmt wird

 

V.i.s.d.P. Sally Raese, Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen/FR, Alter Markt 7, 18439 Stralsund

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