Weltwassertag - Senkung der Nährstoffeinträge in die Ostsee gefordert

22.03.21 –

„Wert des Wassers“ lautet das Motto des diesjährigen Weltwassertages. Seit 1993 wird der Weltwassertag durch die Vereinten Nationen immer am 22. März ausgerufen. An diesem Tag soll die lebenswichtige Bedeutung von Wasser für unseren Planeten ins Bewusstsein der Menschen gerufen werden. Denn obwohl ohne Wasser kein Leben auf diesem Planeten möglich wäre, behandeln wir diese wichtigste aller Ressourcen häufig nicht nur als selbstverständlich, sondern nehmen deren Schutz viel zu oft nicht wirklich ernst.

Unser Grundwasser ist zunehmend belastet mit Nitraten und Rückständen von Pflanzenschutzmitteln. Deren Auswirkung für den menschlichen Organismus sind überhaupt noch nicht tiefgreifend wissenschaftlich erforscht. Chemie, die auf Äckern und Feldern gegen Insekten, Unkräuter oder Pilze eingesetzt wird, wandert so in unseren Lebensmittelkreislauf.

Wir verschwenden Wasser, indem wir landwirtschaftliche Flächen über Drainagen stark entwässern. Zahlreiche stromfressende Pumpstationen und -anlagen, sogenannte Schöpfwerke, pumpen das über Gräben gesammelte Wasser aus den Drainagen in die Ostsee. Diese Entwässerung erweist sich angesichts der zunehmenden Trockenheit durch den Klimawandel als Bumerang – das aufwendig entzogene Wasser muss künstlich wieder auf die landwirtschaftlichen Flächen gebracht werden.

Und noch einen weiteren negativen Effekt hat diese Entwässerung – die Belastung der Gewässer und insbesondere auch der Ostsee aufgrund des erheblichen Nährstoffeintrags. Dieser führt zu einem verstärkten Wachstum von Algen- und Plankton und in der Folge zu einer stetigen Reduzierung des Sauerstoffs im Wasser. Damit droht das Umkippen von Bereichen der Ostsee, die so zu toten Arealen werden.

Gerade in der Landwirtschaft bedarf es deshalb eines Paradigmenwechsels, weg von der Maximierung der landwirtschaftlichen Erträge unter massiven Einsatz von Dünger und Pestiziden, hin zu einer ökologischen Bewirtschaftung. Wir müssen die künstliche Entwässerung der Kulturlandschaft stoppen und stattdessen auf die Wiedervernässung von Flächen setzen, die nicht nur die umliegenden Böden mit Feuchtigkeit versorgen, sondern zudem auch noch das klimaschädliche CO² speichern. Und nicht zuletzt dienen diese Flächen dem Erhalt der Artenvielfalt in unserer, von Monokulturen dominierten Agrarlandschaft.

Machen wir uns den „Wert des Wassers“ nicht nur am heutigen Weltwassertag bewusst, sondern sorgen wir dafür, unsere wertvollste Ressource auf dieser Erde endlich zu schützen.  

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Vorpommern-Rügen