Stralsunder Grüne fordern die Bürgerschaft dazu auf sich gegen die geplanten Atommülltransporte nach Lubmin zu stellen

Kurz vor Weihnachten sollen Castor-Transporte Atommüll aus westlichen Bundesländern in das Zwischenlager Nord (ZLN) bei Lubmin bringen.

01.11.10 –

Die Bündnisgrünen fordern die Stralsunder Bürgerschaft dazu auf, sich gegen die Atommülltransporte und die Zwischenlagerung auszusprechen. Über die grünnahe Bürgerschaftsfraktion Forum Kommunalpolitik haben die Stralsunder Grünen einen entsprechenden Antrag eingebracht.
 
„Wir gehen davon aus, dass dieser Antrag eine breite Mehrheit erhält“, sagte der Vorsitzende des grünen Stadtverbandes, Jürgen Suhr: „Schließlich wurde erst im August dieses Jahres mit breiter Mehrheit im Raumentwicklungsplan festgelegt dort  nur radioaktive Abfälle aus den Abbau der Atomkraftwerke Rheinsberg und Lubmin einzulagern. Transporte über weitere Strecken und aus anderen Kernkraftanlagen wurde explizit abgelehnt. Jetzt sollen jedoch 9 Castoren mit Abfällen aus Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Hamburg in Lubmin eingelagert werden! Dies kann nur auf den Widerstand der demokratischen Fraktionen in der Stralsunder Bürgerschaft treffen!“
 
Der Transport und die Einlagerung von Atommüll berge ein erhebliches Risiko und schade der Tourismusregion zwischen Rügen und Usedom, so die Stralsunder Grünen. Stralsund sei unmittelbar betroffen, auch weil beim Transport mit der Bahn das Stralsunder Stadtgebiet durchfahren werde. Außerdem geben die Grünen zu bedenken, dass im ZLN selbst nicht die notwendigen Voraussetzungen gegeben seien, um bei einem Unfall eines Castorbehälters die nötige Sicherheit zu gewähren: „Es gibt in Lubmin keine heiße Zelle, die Reparatur beschädigter Castoren ist damit unmöglich“, erläutert Suhr. Der Rügener Kreistag hat sich auf Antrag der Grünen aus diesen Gründen bereits gegen den Transport ausgesprochen.

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Vorpommern-Rügen