Grüne kritisieren Bürgermeister Jürgen Borbe für verbale Entgleisungen

Die Bündnisgrünen haben die Aussagen des Bürgermeisters von Ribnitz-Damgarten, Jürgen Borbe (CDU) scharf kritisiert. Borbe hatte im Rahmen eines sogenannten Unternehmerinnenfrühstücks von „Hartz IV-Muttis“ gesprochen, die fernsehen, rauchen und trinken. Er hatte geäußert, dass er bewusst nur „von den Muttis rede, weil die Väter oft wechseln. Die Guten würden sich nicht vermehren, die, die zu Hause säßen, schon“.

22.03.11 –

„Die Äußerungen von Herrn Borbe sind undifferenziert und diskriminierend“, sagte Kai Danter, der Landratskandidat der Bündnisgrünen in Nordvorpommern: „Herr Borbe vorverurteilt und diskriminiert hier eine große Gruppe von Menschen, die auf soziale Hilfen angewiesen sind. Er tut dies auf eine Art und Weise, die grob verletzenden Charakter hat. Dies wird von uns nicht akzeptiert. Wir fordern Herrn Borbe ausdrücklich dazu auf sich zu entschuldigen!“

Die Grünen bezogen aber auch Landrat Ralf Drescher (CDU) in ihre Kritik mit ein. „Herr Drescher hat daneben gesessen und die Ausfälle von Herrn Borbe offensichtlich unkommentiert im Raum stehen lassen. Auch dafür haben wir keinerlei Verständnis“, sagte Danter. „Wir erwarten gerade von einem Landrat das Rückgrat, auch den eigenen Parteikollegen einmal in die Schranken zu weisen, wenn dieser verbal entgleist.“ Auf Unverständnis ist bei den Bündnisgrünen auch die Reaktion der Gleichstellungsbeauftragten aus Ribnitz-Damgarten gestoßen, die die Äußerungen von Borbe verteidigt hatte. „Ich hätte erwartet, dass die Gleichstellungsbeauftragte sich hier klar für die pauschal verurteilten Frauen positioniert und dies auch gegenüber ihrem Dienstherren deutlich macht. Für ihre Reaktion fehlt mir jegliches Verständnis“, sagte Danter.