GRÜNE in Stralsund, Vorpommern und auf Rügen zum Hofreiter-Interview:

Jürgen Suhr: „Es schmerzt mich schon sehr, dass in Stralsund nahezu jede Fläche in Sundnähe zugebaut wird“ Zu den öffentlichen Reaktionen auf das aktuelle SPIEGEL-Interview des Fraktionsvorsitzenden der BÜNDNISGRÜNEN Bundestagsfraktion, Anton Hofreiter, erklärt Jürgen Suhr, Vorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Vorpommern-Rügen und Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN Bürgerschaftsfraktion in Stralsund:

16.02.21 –

„Ich kann nur feststellen: Wer lesen kann, ist deutlich im Vorteil! Anton Hofreiter hat in besagtem Spiegel-Interview wörtlich gesagt, dass wir GRÜNE nicht die eigenen vier Wände verbieten wollen und dass diese natürlich sehr verschieden aussehen können, nämlich selbstverständlich auch als Einfamilienhaus, Reihenhaus, Mehrfamilienhaus oder Mietshaus. Klar ist auch, dass die Planung dazu in Händen der Städte und Gemeinden liegt.

Was richtig ist: Selbstverständlich müssen wir uns Alle, aber insbesondere die Politik, Gedanken dazu machen, wie wir den zunehmenden Flächenverbrauch in den Griff bekommen, gleichzeitig Wohnraum insbesondere für Menschen mit geringerem Einkommen schaffen und unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Nach Angaben des Umweltbundesamtes verbrauchen wir in Deutschland täglich etwa 180 ha oder beinahe 2 km² Fläche pro Tag. In Deutschland dehnte sich die Siedlungsfläche in knapp 30 Jahren um 40,0 % aus. Davor die Augen zu verschließen, wäre unverantwortlich und käme einem politischen Wegducken gleich.

Auch die Baupolitik der Hansestadt Stralsund setzt in Bezug auf Flächenfraß, Klimaschutz und kostengünstigen Wohnraum die falschen Prioritäten. Es schmerzt mich schon sehr, dass in Stralsund nahezu jede Fläche in Sundnähe zugebaut wird, das gilt zum Beispiel für die Fläche zwischen Hochschule und Parow. Es ist deshalb nicht nur sinnvoll, sondern dringend geboten, sorgsam abzuwägen, wo und wie gebaut werden soll. Daraus ein GRÜNbashing zu machen und die alte Mär von der Verbotspartei wieder zu bemühen, ist nicht nur falsch, sondern inzwischen auch schon ziemlich abgedroschen.“

 

Quellen:

Umweltbundesamt

DER SPIEGEL (paywall)

BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN im Deutschen Bundestag

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Stralsund | Vorpommern-Rügen