Kreistag verweigert sich der Atomendlagersuche

Kreistagsbeschluss ist populistisch, für unsere Region hochgefährlich und unglaubwürdig Der Kreistag Vorpommern-Rügen hat sich in seiner Sitzung am 7. Juli 2021 auf Antrag der SPD gegen ein Atommüllendlager in Vorpommern-Rügen ausgesprochen.

Der Kreistag Vorpommern-Rügen hat sich in seiner Sitzung am 7. Juni 2021 auf Antrag der SPD gegen ein Atommüllendlager in Vorpommern-Rügen ausgesprochen. Was auf den ersten Blick als selbstverständliche Position und Haltung erscheint, ist bei differenzierter Betrachtung populistisch, für unsere Region hochgefährlich und unglaubwürdig.

 

Populistisch ist dieser Beschluss, weil es gerade die Vertreter*innen von CDU und FDP waren, die mit ihren Entscheidungen erst dazu beigetragen haben, dass die Atomenergie in Deutschland ausgebaut wird. Es hat sich aber seinerzeit niemand Gedanken darüber gemacht, wie und wohin der jetzt viele Tausend Jahre strahlende Müll entsorgt werden soll. Und ändern wird der Beschluss des Kreistags auch nichts, denn die Entscheidungskompetenz  dazu liegt auf Bundesebene.

 

Hochgefährlich ist der Beschluss vor allem deshalb, weil ja bereits 74 Castoren mit hochradioaktivem Müll direkt bei uns „vor der Haustür“ im Zwischenlager Lubmin bei Greifswald oberirdisch in einer Halle gelagert werden. So lange es keinen (unterirdischen) Endlagerstandort gibt, werden die Castoren in Lubmin bleiben. Die gesamte Region Vorpommern ist damit stetig einer größeren Gefahr ausgesetzt. Wer sich also der Endlagersuche verweigert, der nimmt billigend in Kauf, dass uns Lubmin mit seinen hoch-radioaktiven Castoren noch jahrelang erhalten bleibt.

 

Unglaubwürdig ist der Beschluss, weil sich alle demokratischen Parteien im Bundestag und im Länderrat geeinigt haben gemeinsam eine unabhängige Kommission mit der Suche nach einem geeigneten Standort für ein Endlager zu beauftragen. Wenn sich jeder Kreistag so verhalten würde wie von der SPD beantragt und von der großen Mehrheit beschlossen, würden wir nie ein Endlager finden und (siehe Lubmin) auf den radioaktiven Abfällen, die sich in oberirdischen Lagern befinden, sitzen bleiben. Wer sich zur Endlagersuche genauer informieren mag, kann dies unter

 

www.bundestag.de/resource/blob/434430/bb37b21b8e1e7e049ace5db6b2f949b2/drs_268-data.pdf

 

tun. Hier findet sich der Abschlussbericht sowie eine Auflistung der Standorte, die grundsätzlich geeignet sind - darunter auch eine Gesteinsformation in unserm Landkreis.

 

Wer den kurzen Bericht der Kreistagssitzung in der Ostsee-Zeitung vom 12. Juni lesen will, der kann dies unter (paywall) folgendem Link tun:

www.ostsee-zeitung.de/Vorpommern/Grimmen/Vorpommern-Ruegen-Kein-Atommuellendlager-im-Kreis

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Kreistagsfraktion Vorpommern-Rügen | Vorpommern-Rügen